18 goldene Regeln für Linux-Admins

In drei Dekaden als Linux-Admin lernt man Einiges – zum Beispiel, die Ruhe zu bewahren.kwest | shutterstock.com



Gute (Linux-)Systemadministratoren müssen nicht nur wissen, wie man Server einrichtet und welche Befehle ans Ziel führen. Sondern beispielsweise auch:




wie man Dinge repariert,



wie man Systeme und Daten sicher hält,



wie man Performance überwacht,



wie man Backups managt oder



wie man zeitsparende Skripte erstellt.




Ich habe mehr als 30 Jahre meines Lebens damit verbracht, Linux-Systeme zu managen – und dabei so gut wie alle Aufgabenbereiche kennengelernt. Dabei habe ich im Laufe der Jahre einige Grundregeln entwickelt, die mir in meiner Karriere dabei geholfen haben, meine Arbeit bestmöglich zu erledigen und dabei den Fokus nicht zu verlieren.



1. Plan B haben



Wenn Sie Änderungen an einem Linux-System vornehmen, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, was Sie tun – und vor allem, wie Sie das auch wieder rückgängig machen können, falls etwas schiefgeht. Dazu zählt, Benutzerkonten aus Backups wiederherzustellen, Applikationen mit einem Software-Downgrade auszustatten oder auch komplette Backup-Server zurückzusetzen. Entscheidend ist, einen Plan B in der Hinterhand zu haben, wenn es zu Problemen kommt.



2. Freitagsänderungen meiden



Größere Systemänderungen vor einem Wochenende oder gar dem Jahresurlaub vorzunehmen, kann gut gehen. Wenn nicht, ist Unheil vorprogrammiert. Deshalb sollten Sie solche Tasks so planen, dass Sie nach den vorgenommenen Änderungen auch gründlich überprüfen können, ob Systeme oder Anwendungen auch zuverlässig laufen.



3. Root Cause ermitteln



Wenn Sie auf Probleme stoßen, sollten Sie diesen wann immer möglich auf den Grund gehen. Nur wenn Sie die Wurzel des Übels identifizieren, können Sie ähnliche Problemstellungen in Zukunft vermeiden.



4. Disaster-Recovery-Pläne testen



Ähnlich wie beim Thema Brandschutz sollten auch Disaster-Recovery-Pläne regelmäßig auf den Prüfstand gestellt werden. Das Ziel: Bei Bedarf stets auf ein alternatives System oder einen Backup-Server ausweichen zu können, wenn ein Notfall eintritt.



5. Komplexes automatisieren



Skripte für Routineaufgaben zu schreiben – insbesondere für komplexere – kann das Potenzial für Fehler reduzieren. Davon abgesehen sind solche Skripte auch (von Anderen) wiederverwendbar und sparen Zeit für wichtigere Tasks.



6. Skripte gründlich testen



Dabei sollten Sie sich allerdings niemals auf ein Skript verlassen, das nicht ausgiebig getestet wurde. Das macht insbesondere bei komplexeren Automatisierungen Sinn. Schließlich sollen diese wie beabsichtigt funktionieren.



7. Arbeit dokumentieren



Ihre Skripte und Routinen sollten Sie dokumentieren – nicht nur, damit zum Beispiel Ihre Kollegen wissen, was zu tun ist, wenn Sie einmal ausfallen. Geht es dabei um Skripte, sollten diese nur so viele Kommentare wie nötig enthalten, um möglichst leicht lesbar und präzise zu sein. Ein Übermaß an Kommentaren ist hingegen kontraproduktiv.



8. Auf Fehler achten



Fehler sind bekanntermaßen menschlich. Trotzdem tun Sie gut daran, darauf zu achten, welche Art von Fehlern Sie zu machen pflegen. Das kann dabei unterstützen, diese künftig abzustellen.



9. Leicht paranoid sein



Achten Sie im Rahmen Ihrer Tätigkeit auf mögliche Probleme und fragen Sie sich, was schiefgehen könnte und wie Sie sich darauf vorbereiten können.



10. Vorausschauend agieren



Nehmen Sie sich die Zeit, darüber nachzudenken, wie Sie Dinge zuverlässiger, schneller oder einfacher bewerkstelligen können.



11. Cybersicherheit fokussieren



Die Systeme, die Sie managen, sollten natürlich auch sicher sein. Dazu tragen folgende Maßnahmen bei:




komplexe Passwörter inklusive Ablaufdatum voraussetzen,



Root-Zugriff einschränken,



Sudo-Privilegien auf notwendige Befehle limitieren und



allgemein auf die Zugriffsrechte aller Benutzer achten.




12. Log-Dateien nicht ignorieren



Überprüfen Sie Ihre Protokolldateien auf Problemindikatoren und sorgen Sie dafür, dass ausreichend Speicherplatz zur Verfügung steht.



13. Mit Backups planen



Nutzen Sie zuverlässige Backup-Prozesse, um sicherzustellen, dass wichtige Daten bei Bedarf wiederhergestellt werden können.



14. Support wertschätzen



Ein rücksichtsvolles Verhalten gegenüber Benutzern und (Admin-)Kollegen zahlt sich auf lange Sicht aus. Das merken Sie vor allem dann, wenn Sie selbst einmal Unterstützung brauchen.



15. User informiert halten



Wenn Upgrades für die Systeme anstehen, die Sie managen, sollten Sie Ihre User darüber informieren. Allerdings nicht nur darüber, dass die Aktualisierung stattfindet, sondern auch hinsichtlich der zu erwartenden Änderungen und an wen eventuell auftretende Probleme zu melden sind.



16. Umgänglich bleiben



Versuchen Sie, auch in stressigen Situationen umgänglich zu bleiben. Wenn Sie gerade Land unter sind, empfiehlt es sich, das auch den Benutzern mitzuteilen und diesen in Aussicht zu stellen, dass Sie sich um ihr Anliegen kümmern werden, sobald Zeit dafür ist.



17. Nicht aufhören zu lernen



Linux-Server zu managen, kann eine zeitraubende und anspruchsvolle Aufgabe sein. Dennoch sollten Sie weiterhin nach Bereichen Ausschau halten, in denen Sie lernen können. Sie könnten sich zum Beispiel neue Skills aneignen oder spezifische Problembereiche durchdringen, mit denen Sie des Öfteren zu tun haben.



18. Work-Life-Balance gestalten



Auch hochkompetente Linux-Admins sollten sich nicht ausschließlich mit Arbeit beschäftigen. Belohnen Sie sich für Ihre harte Arbeit – gehen Sie Ihren Hobbies nach, beschäftigen Sie sich mit Familie oder Freunden. Hauptsache, Sie bleiben glücklich. (fm)



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