8 typische Smart-Home-Probleme lösen

Homematic IP von eQ-3



Der Begriff „Smart Home“ ist breit gefasst: Bereits die Steuerung eines Geräts per App und Bluetooth-Verbindung kann als Smart Home gelten. Doch während hier die Einrichtung und Bedienung noch relativ einfach vonstattengehen sollten, sieht es mit Geräten, die mit dem heimischen WLAN verbunden werden, um selbst ins Internet zu kommen, schon anders aus. Wir haben die häufigsten Smart-Home-Probleme zusammengetragen und zeigen Ihnen hier Lösungen dafür auf.



Gerät lässt sich nicht ins WLAN einbinden


Lässt sich eine Smart-Home-Komponente nicht ins WLAN einbinden, arbeitet das Gerät vermutlich nur auf dem 2,5-GHz-Frequenzband. Deaktivieren Sie dann vorübergehend das 5-GHz-Band für die Einrichtung.IDG



Problem: Sie möchten eine smarte Leuchte, eine Waage oder ein anderes Smart- Home-Geräte ins heimische WLAN bringen, doch die Verbindung wird nicht aufgebaut.



Lösung: Viele Smart-Home-Komponenten müssen bei der Ersteinrichtung mit dem 2,4-GHz-Frequenzband des WLANs verbunden sein. Da aktuelle Router jedoch vor allem das 5-GHz-Band verwenden, kann es hier zu Problemen kommen.



Wird also keine Verbindung aufgebaut, können Sie als Erstes versuchen, in den WLAN-Einstellungen den 5-GHz-Kanal zu deaktivieren. Diese Option finden Sie beispielsweise in der Fritzbox-Benutzeroberfläche unter „WLAN –› Funkkanal –› Funkkanal-Einstellungen anpassen“.



Alternativ können Sie auch ein zusätzliches WLAN mit 2,4 GHz erstellen, welches Sie dann ausschließlich für Ihre Smart-Home-Geräte verwenden. Bedenken Sie jedoch, dass Sie, falls Sie zum Einrichten ein Smartphone verwenden, dieses sich im gleichen 2,4-GHz-WLAN befinden muss.



Smarte Lampen lassen sich nicht fernsteuern


IDG



Problem: Sie haben eine smarte Lampe, doch die Bedienung von unterwegs ist nicht mehr möglich.



Lösung: Die meisten smarten Leuchtmittel benötigen für den Fernzugriff eine spezielle Bridge beziehungsweise ein Gateway, die/das mit dem WLAN-Router verbunden wird. Überprüfen Sie also zuerst in der dazugehörigen App beziehungsweise an den LEDs der Bridge selbst, ob der Zugang zum Internet funktioniert.



Außerdem kann es sein, dass Sie den Fernzugriff explizit einrichten müssen. Bei den Leuchtmitteln von Philips Hue tun Sie dies etwa über „Einstellungen –› Hue Bridges“. Wählen Sie Ihre Hue Bridge aus, und tippen Sie dann auf „Steuerung von außer Haus –› Registrieren”. Melden Sie sich mit Ihrem Hue-Konto an, oder erstellen Sie ein neues Konto. Anschließend können Sie den Fernzugriff aktivieren.



Smartes Türschloss öffnet nicht mehr richtig


Sperrt ein smartes Schloss nicht mehr zuverlässig, sollten Sie es neu kalibrieren. Geht das grade nicht, versuchen Sie, das Schloss manuell zu sperren und wieder zu entsperren. Das kann bereits Probleme lösen.IDG



Problem: Das Auf- und Zusperren der Tür funktioniert nicht mehr zuverlässig, obwohl keine Änderungen in der App oder am Schloss selbst vorgenommen wurden.



Lösung: Vermutlich kann das Türschloss den Zustand der Tür nicht mehr korrekt feststellen. Dies kann passieren, wenn die Tür etwa häufig manuell per Schlüssel geöffnet wird, sich dann aber der äußere und der innere Schlüssel im Schloss nicht synchron drehen.



Führen Sie daher als erstes eine Kalibrierung des Schlosses über die dazugehörige App durch. Sie müssen sich dazu jedoch in Bluetooth-Nähe des Geräts befinden.



Ist dies nicht möglich, sperren Sie die Tür manuell über die App zu und wieder auf, um den Schloss auf diese Weise den Zustand der Tür mitzuteilen.



Ein weiterer Grund für den Defekt kann ein verschmutzter beziehungsweise mit der Zeit schwergängiger Schließzylinder sein. Das kann passieren, wenn der innere Schlüssel über längere Zeit steckt, aber von außen kein Schlüssel verwendet wird.



Dann setzen sich Staub und anderer Schmutz im Zylinder ab, was die Funktionsfähigkeit beeinträchtigen kann. Bringen Sie in diesem Fall ein paar Tropfen Öl auf beide Schlüssel an, und bewegen Sie sie im Schloss, um dieses damit zu schmieren.



Geofencing funktioniert nicht korrekt


IDG



Problem: Sie haben bei Ihren smarten Geräten wie Türschloss, Heizungsthermostat, Leuchtmittel die Geofencing-Funktion eingerichtet, sodass das Gerät eine bestimmte Aktivität (wie Aufsperren, Heizen, Leuchten) ausführt, sobald Sie mit Ihrem Smartphone einen festgelegten Bereich – etwa 100 Meter um Ihr Zuhause – betreten. Doch das klappt nicht.



Lösung: Ihr Smartphone muss für Geofencing bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Zuerst müssen Sie Bluetooth oder WLAN aktiviert haben, je nachdem, wie das smarte Gerät arbeitet. Denn erst, wenn es in dem von Ihnen festgelegten Radius eine Verbindung zu Ihrem Smartphone herstellen kann (per Bluetooth oder WLAN), wird es die Tür öffnen, die Heizung hochfahren, das Licht anschalten.



Auch empfiehlt es sich, eventuelle Batterie-Optimierungen für die zum Smart-Home-Gerät gehörende App deaktivieren. Sonst wird die App ungewollt beendet, um Strom zu sparen, und sie kann keine Verbindung mehr zu Ihrem Phone herstellen.



Gleiches gilt für Berechtigungen, falls Sie die App nur selten nutzen: Haben Sie Android erlaubt, wenig genutzten Apps die Berechtigungen zu entziehen, kann dies ebenfalls Probleme beim Geofencing bereiten.



eispielsweise benötigen manche Smart-Home-Komponenten dazu die Standortfreigabe oder müssen im Hintergrund laufen. Um das automatische Zurücksetzen der Berechtigungen sowie das Stoppen zu deaktivieren, öffnen Sie die App-Infos und legen den Schieberegler bei „App-Aktivität bei Nichtnutzung stoppen“ auf inaktiv.



Unterschiedliche Standards arbeiten nicht zusammen



Problem: Sie haben mehrere Smart-Home-Geräte, die mit unterschiedlichen Standards wie Bluetooth, DECT-ULE, Zigbee, Z-Wave oder WLAN arbeiten. Bisher haben Sie es nicht geschafft, alle diese Geräte unter einen Hut zu bekommen und von einer gemeinsamen Oberfläche aus zu steuern.



Lösung: Mit dem neuen Smart-Home-Standard Matter sollen sich auch Geräte mit unterschiedlichen Kommunikationsprotokollen gemeinsam steuern lassen. Die Voraussetzung dafür ist ein Hub, der einerseits Matter und andererseits den Standard Ihrer Smart-Home-Geräte unterstützt.



Beispielsweise können Sie mit der Matter-fähigen Bridge X von Tado auch Geräte mit dem Thread-Funkstandard steuern. Die Hue-Bridge von Philips unterstützt dagegen neben Matter auch Zigbee-Geräte.



Eine Alternative stellt eine quelloffene Smart-Home-Plattform wie Home Assistant dar. Hier verbinden Sie Ihre verschiedenen Smart- Home-Geräte direkt oder per kompatiblem Adapter mit der Home-Assistant-Zentrale – einem Raspberry Pi oder einem ähnlichen Mini-PC, auf dem das Betriebssystem-ISO installiert wurde.



Zum Steuern dient eine Smartphone-App, über die Sie die verbundenen Geräte auch einrichten.



Überwachungskamera reagiert zu empfindlich


IDG



Problem: Sie haben eine Sicherheitskamera installiert, doch das Gerät reagiert nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Tieren und anderen Bewegungen. Da Sie bei jeder registrierten Bewegung eine Meldung aufs Smartphone bekommen, nehmen die Warnungen und auch die aufgezeichneten Videos langsam überhand.



Lösung: Passen Sie in der dazugehörigen App die Sensibilität der Kamera an. Beispielsweise können Sie bei der Bosch Eyes Innenkamera II in den Einstellungen festlegen, bei welchen Ereignissen das Gerät die Videoaufnahme starten soll.



So können Sie hier zwischen „Personen“ und „Alle Bewegungen“ wählen, und auch Zonen lassen sich einrichten. Die Kamera beschränkt sich dann bei der Überwachung auf diese Zonen.



Komponente hat eine Sicherheitslücke


Mit einem Programm wie Wireshark können Sie Ihren Netzwerk-Traffic überwachen. So finden Sie schnell heraus, ob sich aufgrund einer Smart-Home-Sicherheitslücke Unbefugte in Ihrem Netzwerk herumtreiben.IDG



Problem: In den Medien lesen Sie immer wieder von unsicheren Internetverbindungen, unverschlüsselten Übertragungen und anderen Sicherheitslücken bei Smart- Home-Geräten. Nun hat es auch Ihr Modell erwischt.



Lösung: Checken Sie als Erstes, ob der Hersteller bereits ein Firmwareupdate anbietet, das den Fehler behebt. Ist dies nicht der Fall, schalten Sie das Smart-Home-Gerät aus oder, falls das nicht möglich ist, sorgen Sie zumindest dafür, dass es in ein WLAN eingebunden ist, von dem aus es keinen Zugriff auf andere Teile des Netzwerks hat.



So verhindern Sie, dass sich Unbefugte Zugriff verschaffen. Sicherheitshalber sollten Sie Ihr Netzwerk mit einer Software wie Wireshark, Net Speed Monitor oder NetTraffic auf verdächtige Aktivitäten untersuchen.



Tipp: Prinzipiell ist es ratsam, sich schon vor dem Kauf zu informieren, welcher Hersteller häufig von Sicherheitslücken betroffen ist, wie die Hersteller damit umgehen und welche Lösungen sie anbieten.



Gerade bei Smart-Home-Geräten, die sensible Daten erstellen und verarbeiten – also etwa Überwachungskameras, smarte Türschlösser, App-gesteuerte Fitness-Geräte – sollten Sie lieber zu den Produkten namhafter Hersteller greifen.



Diese kosten zwar meist mehr als ein No-Name-China-Gadget. Dafür stehen Ihnen aber in der Regel ein Ansprechpartner und ein verantwortungsvoller Service zur Verfügung. Außerdem finden Sie von den Geräten im Internet eher Rezensionen, die Ihnen im Voraus einen ersten Eindruck davon geben, ob ein Smart- Home-Gerät empfehlenswert ist.



Alexa antwortet nicht korrekt


Wer Echo-Lautsprecher von Amazon mit mehreren Benutzerkonten verwendet, kann Probleme bei der Kontenverwaltung durch Anlegen eines Haushaltskontos vermeiden. Es erlaubt auch Profile für Kinder und Teenies.IDG



Problem: Sie haben mehrere Echo-Lautsprecher von Amazon in Ihrem Zuhause, da jedes Familienmitglied seine Lieblingsmusik im eigenen Zimmer hören möchte, und auch das Wohnzimmer mit einem solchen smarten Lautsprecher beschallt werden soll. Doch die Sprachassistentin Alexa funktioniert oft nicht richtig, findet beispielsweise Musik nicht, obwohl Sie diese definitiv gekauft haben.



Lösung: Gerade wenn mehrere Familienmitglieder jeweils einen eigenen Echo im Einsatz haben, kann es zu Problemen bei der Kontoverwaltung kommen. So lassen sich die Geräte zwar zusammen ins heimische Netzwerk einbinden und via Alexa steuern.



Wenn jedes Familienmitglied seinen Echo jedoch mit dem eigenen Konto eingerichtet hat, bekommt die Assistentin bei einem Lautsprecher nur auf die Inhalte Zugriff, die auch mit diesem Konto gekauft wurden. Um ein anderes Konto zu aktivieren, müssen Sie lediglich den einfachen Sprachbefehl „Alexa, Kontowechsel“ oder „Alexa, Profil wechseln“ verwenden.



Alternativ können Sie als Prime-Kunde auch einen so genannten Amazon-Haushalt anlegen, bei dem die Konten zweier Erwachsener miteinander verknüpft werden. Dann lassen sich Inhalte untereinander teilen, und Sie können auch jeweils vier Profile für Kinder und Jugendliche anlegen, die auf die Inhalte Zugriff haben.



Fazit: Mehr Smart-Home-Vorteile



Natürlich kann es beim Einrichten von Smart-Home-Komponenten zu Problemen kommen. Doch die meisten davon sind leicht gelöst, wie unser Ratgeber zeigt. Die Vorteile eines smarten Zuhauses überwiegen also definitiv gegenüber den Hürden.



Und wenn Sie dann beim Kauf noch darauf achten, dass Sie Produkte von Markenherstellern wählen statt ein paar Euro bei No-Name-Geräten zu sparen, bekommen Sie bei kniffligeren Problemen auch Hilfe vom Hersteller und der Community.

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