AMD liebt Games, KI aber mehr

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AMD verstärkt seine KI-Bemühungen – Games müssen hinten anstehen.
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KI-Performance soll künftig beim Chipriesen AMD im Fokus stehen, High-End-Gaming-Systeme in die zweite Reihe rücken – das hat ein Manager des Konzerns im Rahmen von Interviews eingeräumt.



„Für große Chipeinkäufer ist AMDs KI-Umschwung ein entscheidender Schritt, der eine grundlegende Veränderung der Marktpositionierung des Unternehmens signalisiert“, kommentiert Scott Dylan, geschäftsführender Partner beim Risikokapitalgeber NexaTech Ventures, den Strategiewechsel.



Die Entscheidung von AMD, die Flaggschiff-Gaming-GPUs zugunsten von KI zu de-priorisieren, sei aus finanzieller Sicht sinnvoll, so Dylan weiter: „Der Markt für Gaming-GPUs ist ausgereift und Nvidia hat im High-End-Segment nahezu eine Monopolstellung inne. AMD gesteht damit im Wesentlichen ein, dass sich der Versuch nicht lohnt, Nvidia in diesem Bereich Marktanteile abzujagen.“



Stattdessen positioniere sich AMD durch den neuen Fokus auf KI-Chips – insbesondere mit seinen EPYC- und MI300-Prozessoren – nun als ernstzunehmender Player in einem Branchensegment, in dem die Nachfrage nach KI-Beschleunigern exponentiell wachsen werde, so Dylan.



Preise für KI-Chips könnten sinken



Die Positionsverschiebung des Chipherstellers wird deutlich, wenn man sich die Statements von Jack Huynh, General Manager des Geschäftsbereichs Computing and Graphics bei AMD, vergegenwärtigt. Im Gespräch mit dem Tech-Portal Tom’s Hardware gab der Manager darüber Auskunft, warum das Unternehmen seine GPU-Mikroarchitektur im Jahr 2020 zunächst in zwei Familien unterteilt hat (RDNA für Games und CDNA für HPC und KI) – nur um sie jetzt wieder unter der Bezeichnung UDNA zusammenzuführen: „Wir haben uns für diesen Fork entschieden, um Sub- und Mikro-Optimierungen vorzunehmen. Das wirft allerdings Herausforderungen für Entwickler auf – insbesondere, weil wir jetzt unser Data-Center-Geschäft ausbauen wollen. Deswegen müssen wir die Architektur nun wieder vereinheitlichen“, so Huynh.



Zwar impliziert dieses Statement, dass die Chips für beide Anwendungsfelder auf Leistung optimiert werden. Weitere Statements des AMD-Managers deuten jedoch darauf hin, dass die Priorität des Chipherstellers in erster Linie darauf liegen wird, die stärkste KI-Performance bei den niedrigsten Gesamtbetriebskosten zu realisieren: „Wenn wir im Serverbereich führend sind, gewinnen wir Marktanteile, weil es sehr TCO-basiert ist. Im Client-Bereich können wir selbst mit einem besseren Produkt Marktanteile gewinnen – oder auch nicht. Das liegt daran, weil es eine Go-to-Market-Seite und eine Entwicklerseite gibt“, wird Huynh in einem weiteren Beitrag von Tom’s Hardware zitiert.



Der Schritt ist nicht überraschend – einerseits angesichts früherer Signale, die AMDs Interesse an KI-Hardware unterstrichen. Andererseits auch aufgrund der Probleme, mit denen sich Intel konfrontiert sieht, nachdem der Konzern den KI-Boom schlicht verschlafen hat.



Venture-Capital-Spezialist Dylan sieht den potenziellen Fokus auf das Preis-Leistungs-Verhältnis von Chips als gute Nachricht für Käufer: „Die bisherige Dominanz von Nvidia bei der Entwicklung von KI-Chips hat in Zeiten hoher Nachfrage zu Lieferengpässen und überhöhten Preisen geführt. AMDs neuer Fokus wird für einen ausgewogeneren Markt sorgen und eine Alternative schaffen. Das könnte zu sinkenden Preisen und Vorlaufzeiten für Großbestellungen führen. Das kommt Käufern zugute, die nach skalierbaren KI(-Angeboten) in Bereichen wie Gesundheitswesen, autonome Systeme und Finanzdienstleistungen suchen.“ (fm)



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